Bei den Westalpen denkt man schnell an kurvige Straßen und idyllische Bergdörfer, doch für den Offroad-Enthusiasten steckt in dieser Region weit mehr. Unsere neue Tour "Westalpen Classics" zeigt, dass hier nicht nur die gut ausgebauten Passstraßen zählen, sondern vor allem die unberührten Pisten abseits der bekannten Wege. In diesem Artikel nehmen wir euch mit auf eine unserer jüngsten Entdeckungsreisen.
Die Tour startete mit einer Gruppe von Fahrzeugen – Suzuki Jimnys und ein Land Rover Defender – über den Gotthard Pass und die historische Tremola Passstraße. Diese führt uns in den Norden Italiens, bis hinunter zum Lago Maggiore. Es dauerte nicht lange, bis wir aufgrund der starken Regenfälle die ersten Herausforderungen auf den Trails bewältigen mussten. Während die leichten Jimnys ohne große Mühe die Hohlwege durchquerten, brachte der schlammige Untergrund den Defender mit all seinen Sperren und MT-Reifen an seine Grenzen. Doch genau das ist Teil des Abenteuers.
Ein fester Bestandteil der Tour war ein Gipfel oberhalb des Lago Maggiore, den wir bei Einbruch der Dunkelheit ansteuerten.
Obwohl wir den geplanten Aussichtspunkt nicht mehr rechtzeitig erreichten, bot sich uns dennoch ein beeindruckender Blick über den See – ein unvergesslicher Moment. Für den nächsten Tag nahmen wir uns vor, diesen Platz bei Tageslicht erneut zu besuchen.
Am nächsten Morgen ging es weiter durch dichte Birkenwälder und auf eine Hochebene, die uns die Weite des Lago Maggiore in all ihrer Pracht offenbarte. Die Route führte uns über anspruchsvolle Pisten und bot immer wieder die Gelegenheit, die Natur in Ruhe zu genießen. Unsere Pause mit Blick auf den See war ein Moment der Ruhe, bevor es weiterging – auf immer abgelegenere Pfade.
Von dort führte uns der Weg weiter nach Turin, wo wir in ein abgelegenes Offroad-Gelände nahe des Flusses Po eintauchten. Hier erwarteten uns Wasserdurchfahrten, die aufgrund des heftigen Regens die Herausforderung noch verstärkten. Der Hauptarm des Flusses war nicht passierbar, also wichen wir auf die Seitenarme aus – eine Erfahrung, die uns immer wieder daran erinnert, wie unberechenbar die Natur sein kann.
Wie immer ließen wir den Tag am Lagerfeuer ausklingen, den Blick auf die Sterne gerichtet, während wir den Plan für den nächsten Tag schmiedeten: Die Fahrt zum Col del Colombardo. Diese Route führte uns über steinige Schotterpisten auf einen hohen Bergsattel, der uns einen unvergleichlichen Blick auf das Susatal bot. Die Fahrt war nicht nur landschaftlich ein Highlight, sondern auch fahrerisch ein Genuss.
Ein weiteres Highlight unserer Tour war der Monte Jafferau. Die unbeleuchtete Galeria, ein alter Militärtunnel, führte uns auf den Gipfel. Oben angekommen, bot sich uns ein Panorama, das den Aufwand mehr als belohnte. Die Westalpen bieten so viele versteckte Schätze, dass wir beschlossen, zwei Tage am Lago Desertes zu verbringen. Der See, umgeben von schroffen Felswänden und stillen Tälern, ist ein idealer Ort, um abseits der Zivilisation zur Ruhe zu kommen.
Nach diesen erholsamen Tagen ging es weiter zur Verdonschlucht. Doch statt den bekannten Touristenwegen folgten wir abgelegenen Pisten, die uns tiefer in die wilde, ungezähmte Natur führten. Alte Militärstraßen und anspruchsvolle Wasserdurchfahrten machten den Reiz dieser Region aus – ein wahres Paradies für jeden Offroad-Fahrer.
Die Westalpen sind nach wie vor ein Eldorado für Allradfahrer, die das Abenteuer abseits der bekannten Routen suchen. Für uns steht fest: Diese Region bleibt eines unserer Top-Ziele für zukünftige Touren. Wer Lust hat, die rauen Pisten und die unberührte Natur der Westalpen selbst zu erleben, ist bei Overland Experience genau richtig.