10.10.2024
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Alan Lehr

Mit dem Allrad durchs Wasser: Die perfekte Vorbereitung für sichere Wasserdurchfahrten

Wenn es um echte Offroad-Abenteuer geht, sind Wasserdurchfahrten eine spannende Herausforderung. In diesem Artikel erfährst du, wie du sicher mit deinem Allradfahrzeug durch Gewässer kommst, ohne dass dein Fahrzeug Schaden nimmt. Wir geben dir wertvolle Tipps, damit du dich auf deine nächste Reise optimal vorbereiten kannst.

1. Vorbereitung: Alles beginnt vor der Reise

Die richtige Vorbereitung für eine Wasserdurchfahrt beginnt bereits vor der Reise. Autos sind keine U-Boote – das ist ein wichtiger Punkt, den viele Offroader oft unterschätzen. Die meisten Fahrzeuge haben eine Watttiefe zwischen 30 und 70 cm. Tiefere Durchfahrten können riskant werden, besonders bei Strömung, da Fahrzeuge ab einer gewissen Tiefe beginnen zu schwimmen. Ein Schnorchel ist daher unerlässlich, aber es muss sichergestellt sein, dass dieser auch richtig abgedichtet ist. Ein undichter Schnorchel lässt Wasser eindringen, und das kann verheerend sein.

Neben dem Schnorchel muss auch der Luftfilterkasten wasserdicht gemacht werden. Oft gibt es dort ein kleines Loch, durch das Wasser ablaufen kann – bei tieferen Wasserdurchfahrten sollte dieses jedoch verschlossen sein.

Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Entlüftungen von Getrieben und Differenzialen. Diese müssen hochgelegt werden, da sie ansonsten Wasser ansaugen, wenn sich das Getriebe abkühlt und ein Unterdruck entsteht. Wird Wasser angesaugt, verliert das Getriebeöl seine Schmierfähigkeit, was zu schweren Schäden führen kann.

Durchfahrt im Tagliamento in Italien

2. Vor der Wasserdurchfahrt: Das solltest du beachten

Bevor du eine Wasserdurchfahrt in Angriff nimmst, gibt es einige wichtige Punkte, die du beachten solltest. Der erste ist der Reifendruck. Senke den Luftdruck auf etwa 1 bis 2 Bar, je nach Gelände. Dadurch wird die Kontaktfläche der Reifen vergrößert, und du hast eine bessere Traktion, um nicht im Kies oder Schlamm stecken zu bleiben.

Du solltest auch immer wissen, was dich im Wasser erwartet. Da wir keine Fische sind, empfiehlt es sich, das Gewässer zuerst zu Fuß zu erkunden. So kannst du sicherstellen, dass keine Baumstämme oder gefährlichen Steine im Wasser sind, die dir den Weg versperren. Wichtig ist auch, den Untergrund zu prüfen – weicher Boden oder Kies kann für Fahrzeuge tückisch werden.

Geflutete Feuchtebene in Slowenien

3. Die richtige Technik für die Wasserdurchfahrt

Wenn es ernst wird, gibt es klare Regeln für eine sichere Wasserdurchfahrt. Lege die Differentialsperren ein – bei einem Land Rover Defender zum Beispiel die Mitteldifferentialsperre, bei Pickups die hintere Sperre. Fahre immer im ersten oder zweiten Gang und nutze die Untersetzung. Bei Automatikgetrieben solltest du manuell schalten, um genügend Leistungsreserven zu haben.

Ein weiterer wichtiger Tipp ist, mit einer gleichmäßigen Geschwindigkeit zu fahren. Du solltest nicht zu langsam sein, da du sonst steckenbleiben könntest, aber auch nicht zu schnell, um keine Bugwelle zu erzeugen. Wähle eine Geschwindigkeit, bei der du keine große Welle vor dir herschiebst, aber trotzdem genug Schwung hast, um durchzukommen.

Sandige Wasserdurchfahrt im Nord-Osten Italiens

4. Nach der Wasserdurchfahrt: Was jetzt zu tun ist

Nach einer erfolgreichen Wasserdurchfahrt ist es ratsam, bestimmte Schritte zu unternehmen, um langfristige Schäden zu vermeiden. Besonders wichtig ist ein regelmäßiger Ölwechsel, da Wasser durch kleinste Undichtigkeiten in das Getriebe gelangen kann. Das Wasser kann die Zahnräder rosten lassen, was langfristig zu schweren Schäden führt. Ein jährlicher Ölwechsel ist eine gute Faustregel, wenn du regelmäßig Wasserdurchfahrten machst.

Defender 110 beim Achs- und Getriebeölwechsel

Fazit: Gut vorbereitet durchs Wasser

Wasserdurchfahrten können extrem aufregend sein, aber sie verlangen auch eine sorgfältige Vorbereitung und die richtige Technik. Mit diesen vier Schritten bist du bestens gerüstet, um auch tieferes Wasser sicher zu durchqueren. Denke immer daran, deine Ausrüstung gut zu warten und dein Fahrzeug auf solche Herausforderungen vorzubereiten.

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Alan Lehr

Gründer von Overland Experience

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